Ergebnisse aus Feldversuchen 1998 / Bundesamt für Agrarbiologie
Bundesamt für Agrarbiologie
A-4021 Linz, Wieningerstraße 8
www.agrobio.bmlf.gv.at

 

Feldversuche zur Eichung der labormäßigen Bodenuntersuchung (1983-langjährig)

Problem- und Aufgabenstellung:

Nachdem ab den 50er Jahren aufgrund von Bodenuntersuchungen eine Aufdüngung mit den Bodennährstoffen Phosphor und Kali massiv forciert wurde, stellt sich nunmehr als wichtige Versuchsfrage dar, die bisher festgelegten Grenzwerte für die praktische Düngungsempfehlung anhand von Eichversuchen auf überwiegend aufgedüngten Böden zu überprüfen. Es wurden daher 1983 in Oberösterreich und Salzburg langfristige, exakte Feldversuche zur Bestimmung von standort- und kulturartspezifischen Grenzwerten bezüglich P²O², K²O und MgO angelegt. Dabei wurde nach folgendem Versuchsplan vorgegangen (alle Varianten sind vierfach wiederholt):

Phosphor: 0-50-100-200 kg P²O5/ha
Kalium: 0-75-150-300 kg K²O/ha
Magnesium: 0-50-100 kg MgO/ha

Die Düngungsvarianten, die Ergebnisse der Bodenuntersuchung und die Erträge sind als tabellarische Übersichten im vollständigen Untersuchungsbericht angeführt. Die Stickstoffdüngung wird bei allen 3 Feldfrüchten (Körnermais, Winterweizen, Wintergerste) in üblicher Form gehandhabt.

 

Erträge

Phosphor:

Hier war durch die unterschiedliche Düngung am Standort Ritzlhof kein Effekt gegeben, die Ergebnisse sind widersprüchlich. - Am Standort Taufkirchen/Pr. steigt der Ertrag mit steigender Phosphordüngung in der Tendenz zwar minimal an, eine statistische Absicherung ist jedoch nicht gegeben. Auch die Wirtschaftlichkeit der Düngungsmaßnahmen ist nicht gegeben. Einem Mehrerlös von S 576,--/ha stehen Kosten von S 1.750,-- gegenüber. - Ausgeprägter ist die Tendenz des mit der Düngung steigenden Ertrages am Standort Wartberg/Kr. Der Mehrertrag von 5% bei 200 kg P²O5/ha ist statistisch fast abgesichert. Dieses Ergebnis entspricht der Tatsache, daß es sich bei diesem Standort um einen sehr phosphorarmen Boden handelt. Die Wirtschaftlichkeit ist allerdings auch bei diesem Mehrertrag nicht gegeben.

 

Mehrjährige Zusammenfassung:

Mehrjährig kann folgende Aussage getroffen werden (1984 - 1998, alle 3 Feldfrüchte):

Phosphor:

am Standort Ritzlhof hat die Phosphordüngung keinen Effekt gebracht. Lediglich bei einer P-Düngung von 200 kg P2O5/ha ist ein Ertragsanstieg von 1 % zu erkennen. - In Wartberg/Kr. (phosphorarmer Boden) geht mit der Steigerung der Düngung (50-100-200 kg P²O5) eine Steigerung der Erträge einher (+1, +2, +3 %). - In Taufkirchen/Pr. ist keine einheitliche Tendenz absehbar (+2 %, 0 %, + 2 % Ertrag).

Kalium:

am Standort Ritzlhof ist durch die Kali-Düngung eine relativ deutliche Reaktion zu verzeichnen (75-150-300 kg K²O/ha: +3 %, +2 %, +4 % Ertrag). In Wartberg/Kr. hat die Kali-Düngung offenbar keine Auswirkung auf den Ertrag. - Dagegen ist die Wirkung der Kalidüngung in Taufkirchen/Pr. mit +2 %. +3 %. +4% offenkundig.

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